Meine erste Aufstellung
Im Jahr 2003 stand ich während eines Seminars von Dr. Assländer meinem gesamten Unternehmen gegenüber, das ich bereits seit einigen Jahren in dritter Generation allein führte. Mein Großvater, der das Unternehmen 1926 gegründet hatte, sowie mein Vater und mein Patenonkel, die zweite Generation, standen mir im Rücken...
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Meine erste Aufstellung
Im Jahr 2003 stand ich während eines Seminars von Dr. Assländer meinem gesamten Unternehmen gegenüber, das ich bereits seit einigen Jahren in dritter Generation allein führte. Mein Großvater, der das Unternehmen 1926 gegründet hatte, sowie mein Vater und mein Patenonkel, die zweite Generation, standen mir im Rücken. Selbstverständlich waren sie nicht selbst anwesend, sondern es waren mir unbekannte Personen, die stellvertretend für das Unternehmen, meinen Großvater, Vater und Onkel im Raum positioniert waren. Ich befand mich inmitten dieser Aufstellung und war sprachlos. Die Kraft, die damals von den "Vätern" hinter mir ausstrahlte, spüre ich noch heute, 20 Jahre später. Mein Unternehmen, aus dem Bauhauptgewerbe mit damals 80 Mitarbeitern, das durch Jahre wirtschaftlicher Unsicherheit gegangen war, erschien mir unerwartet standhaft, stabil und zuversichtlich.
Dieses überraschende und irritierende Bild meines Unternehmens wirkte auf einer tiefen emotionalen Ebene entlastend und weckte in mir erstmals Freude über das "Erbe" meiner Väter. Selbst zwei Jahrzehnte später habe ich noch das kraftvolle Bild des aufgestellten Unternehmens und dessen Gründer vor Augen. Dabei stellte sich für mich nicht die Frage nach wahr oder falsch. Es nützte mir und das war mir genug.
Seitdem hat mich die "Systemaufstellung im organisationalen und beruflichen Kontext" stets begleitet und auf meinem beruflichen Weg unterstützt. Mein Denken war bis dahin von einer naturwissenschaftlichen Schulbildung und einem Ingenieurstudium geprägt, geerdet auf kausalen Wirkungsketten; das Denken in Systemen war mir fremd. Die Entstehung einer unternehmerischen Idee, die Kraft und Leidenschaft entwickelte, führte ich jedenfalls nicht auf meine Intuition zurück.
Im Rückblick sorgte die Begegnung mit der Systemaufstellung im Kontext meines Unternehmens dafür, dass ich einen effektiven Zugang zu meiner Intuition erhielt. Darüber hinaus brachten die der Systemaufstellung innewohnenden Ordnungsprinzipien vor allem Ordnung in mein Bild von meinem Unternehmen. Diese Ordnung wirkte, davon bin ich überzeugt, über meine Haltung und mein Bewusstsein direkt auf das reale Unternehmenssystem und schuf somit vor allem eines: Klarheit für mich und meine Mitarbeiter
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